Naturräumliche Besonderheiten

Alzenauer Sande

Die ehemaligen Flugsanddünen bei Alzenau sind begehrte Lagerstätten für die Sandgewinnung. Durch menschliche Einflussnahme sind Sekundärbiotope mit außergewöhnlichem Arteninventar entstanden. Bei den Insekten zählen Kreiselwespe, Ameisenlöwe, seltene Sandbienenarten, blauflügelige Ödlandschrecke und die Dornfingerspinne zu den Raritäten.

Der Hahnenkamm

Die offene Landschaft des Vorspessarts trennt den bewaldeten Hahnenkamm vom eigentlichen Spessart. Vom König-Ludwig-Aussichtsturm auf der höchsten Erhebung kann man das gesamte Rhein-Main-Gebiet überblicken. Die Skyline der Stadt Frankfurt am Main scheint zum Greifen nahe.

Der Streuobstanbau

Um die Dörfer des Hochspessarts wurden überall Obstbäume für den Eigenbedarf gepflanzt. Im klimatisch begünstigten Vorspessart und im Maintal hingegen wurde der gewerbliche Obstanbau zum zweiten Standbein in der Landwirtschaft. Auch heute noch blühen jedes Frühjahr Tausende Obstbäume in der offenen Kulturlandschaft.

Magerwiesen

Im Spessart trifft man Magerrasen kleinräumig auf den landwirtschaftlich ertragsarmen südlich exponierten Hanglagen an. Kennzeichnend, wie es der Name schon sagt, ist die Nährstoffarmut der Böden und hier besonders der Mangel an Stickstoff. Sie sind kurzhalmig, lockerwüchsig und erscheinen bräunlich und verkümmert. Im Gegensatz zum lanwirtschaftlich genutzten Grünland beherbergen die Magerrasen aber eine ungeheure Vielfalt an Insekten und sind reich an Blüten unterschiedlichster Form und Farbe. Entscheidend für den Erhalt ist eine einmalige späte Mahd oder die Beweidung. Aus Gründen der rationellen Landschaftspflege werden Magerrasen leider allzu oft noch während der Blütezeit gemulcht (statt gemäht), mit der Folge eines wahren Gemetzels an der Insektenwelt und großer Verluste bei Reptilien. Eine weitere Gefährdung der Magerrasen stellt die Ausweisung von Neubaugebieten dar.

Truppenübungsplatz Schweinheim

Der ehemalige Standortsübungsplatz Schweinheim hat sich aufgrund des verzichts auf Pestizid und Düngereinsatz, aber auch durch die speziellen Gegebenheiten des militärischen Übungsbetriebes auf großer Fläche zu einer wahren „Arche Noah“ entwickelt. Für den Arten und Naturschutz und für die gesamte Region stellt dieses Gebiet ein absolutes Highlight dar. Grundlage für den Tier und Pflanzenartenreichtum am Standortübungsplatz ist die Vielfalt an Lebensräumen und Strukturen, die von vegetationsarmen, sandig-trockenen oder feuchten Standorten mit Tümpeln, Sandmagerrasen und Ruderalfluren über Gebüsche und Baumgruppen hin bis zu einer Bestockung mit Kiefer und Mischwald reichen. Das Gebiet wurde im Jahr 2010 mit einer Fläche von 293,5 ha unter Naturschutz gestellt.